Mehr Feuerwehr-Ehrenamt geht nicht: Viele Abende fürs neue Hilfeleistungs-Löschfahrzeug

Ein gewohntes, allabendliches Bild seit Wochen für die Pfaffinger Bürger: „Ihre Feuerwehr trainiert!“ Still und ohne „Rampenlicht“. Und zwar zusätzlich zum vermeintlich normalen „Feuerwehr-Alltag“ (siehe die jüngsten Unwetter-Einsätze). Seit gut einem Monat ist es nämlich da, das neue Hilfeleistungs-Löschfahrzeug, das das Pfaffinger FFW-Beschaffungsteam samt Ausbilder im österreichischen Leonding nahe Linz bei der Firma Rosenbauer abgeholt hat. Seitdem läuft die tägliche Einweisung der ganzen Feuerwehr-Crew unter vier Themen.

Technische Hilfeleistung – Brandeinsatz – Rettungsgeräte – Pumpen und Aggregate (speziell für die Maschinisten): So lauteten die einzelnen Bereiche, was für die Ausbilder hieß, diese Themen im ganzen August allen anschaulich zu vermitteln.

Denn das neue Fahrzeug ist mit dem alten – fast 30 Jahre alten – Tanklöschfahrzeug in der Ausstattung nicht mehr wirklich zu vergleichen. Viel umfangreicher und moderner, wesentlich spezieller ist verständlicherweise die ‚Einrichtung‘ des HLF im Vergleich zu vor drei Jahrzehnten. Und nachdem ab der nächsten, spätestens übernächsten Woche jeder Handgriff sitzen sollte im Notfall für die ersten Einsätze mit dem neuen Fahrzeug, waren die Einweisungen in dieser Fülle notwendig. Das alte Fahrzeug wird dann verkauft. Zum Pfaffinger ‚Beschaffungsteam‘, das sich seit zwei Jahren regelmäßig traf, zählen: Andi Huber, Thomas Demmel, Martin Hartl, Martin Haas, Peter Heeb und Kommandant Christian Thomas – ergänzt durch die Ausbilder Georg Gürtler, Franz Strasser und Christian Zehentmair.

Das Besondere: Vier Feuerwehren hatten sich im Landkreis zusammen geschlossen, damit alle ein solches HLF anschaffen konnten und im Preis günstiger wurden. So fand ein enger Austausch mit Ramerberg im Altlandkreis, Au bei Bad Feilnbach und Aschau nahe Sachrang statt. Sehr wertvoll sei diese Kooperation gewesen, resümiert Christian Thomas. Ein besonderer Dank geht an Konrad Kriechbaumer von der Gemeinde Bad Feilnbach, der die Europaweit notwendige Ausschreibung für die Fahrzeuge aller vier Wehren übernommen hatte.

Den Zuschlag bekam am Ende die Firma Rosenbauer aus der Nähe vom österreichischen Linz. Zum Abholen fuhr das namentlich genannte Pfaffinger Team gemeinsam. Andi Huber war es vorbehalten, bei der Heimfahrt dann in Pfaffing freudestrahlend mit dem neuen HLF zum Feuerwehrgelände einzubiegen – ein wahres Empfangskomitee der Feuerwehr-Kumpels wartete schon gespannt. Das Fahrzeug ist Eigentum der Gemeinde Pfaffing und wird mit etwa 120.000 Euro vom Staat bezuschusst. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 430.000 Euro.

Auch an Pfaffing war das Unwetter vor ein paar Tagen nicht ohne Einsatz vorbei gegangen. Mehrmals wurde man in der Nacht auf Samstag alarmiert. Von einem Bauzaun, dessen Teile Richtung Hauptstraße gefolgen war, über Bäume auf der Fahrbahn bis zu einem Telefonkabel, das gesichert werden musste, war alles dabei – bevor um 3 Uhr morgens Ruhe einkehrte. Mittags um 12 Uhr ging es dann schon weiter mit einem Erstversorger-Einsatz und ein Baum, der nach dem Sturm gefährlich in die B304 ragte, musste mit Hilfe der Feuerwehr Wasserburg entfernt werden. Und das nächste Projekt steht quasi auch schon vor der Türe: Vor kurzem konnte in der Nähe von Hannover der ‚Modulare Gerätewagen Hochwasserschutz Bayern‘ abgeholt werden. Hier hat sich die Feuerwehr Pfaffing bereit erklärt, freiwillig im Dienst am Nächsten zusätzlich bayernweit mitzuhelfen.

Foto: Renate Drax - Quelle: www.wasserburger-stimme.de

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